persönliches Wachstum durch Meditation

Affirmationen gegen die Realität

By Jan | Achtsamkeit

Mrz 25
Affirmationen

Um Affirmationen richtig zu verstehen gilt folgende Einsicht:

Die Vorstellungskraft der Menschen ist sehr viel stärker und anhaltender als ihre Willenskraft.
Unsere Gedanken entstehen in einem inneren Prozess, und auf diesen Prozess haben wir einen Einfluss. Richtig angewandt wird er zur inneren Überzeugung.

Ausgehend von dieser grundlegenden Erkenntnis sind in den letzten Jahren sogenannte „Affirmationen“ beliebt geworden.

Affirmationen gegen die Realität

Gedanken haben Kraft und positive Gedanken sind also wichtig. Sie können unseren Blick lenken, uns Kraft geben und sogar unser Gehirn dauerhaft verändern.

Aber: unser Unterbewusstsein wehrt sich, wenn wir uns bestimmte Sätze in den Schädel hämmern wollen, die einfach nicht wahr sind.

„Ich bin dünn“ – „Nein, bist du nicht“ – „Ich bin dünn“ – „Du meine Güte, schau dich doch an, jetzt du bist nicht nur dick, sondern auch noch blind!“

Es macht keinen Sinn, sich etwas einzureden, das nicht zu einem passt.

Deshalb ist der Umgang mit Affirmationen gleichzeitig auch immer ein Prozess der Selbsterforschung.

Darin liegt gerade die Chance, den eigenen Weg zu erkennen und ihn von Fassaden und Fremdbeeinflussung zu unterscheiden.

Affirmationen als Weg zu Achtsamkeit und Heilung

Oberflächig werden Affirmationen benutzt, um über die tatsächliche Wahrheit, so wie sie ist, drüber zu bügeln (ziemlich erfolglos in der Regel).

Ein angemessener Umgang mit Affirmationen kann uns aber dazu führen, uns selbst, unsere wahren Bedürfnisse, Befürchtungen und Gefühle auszuloten.

Dazu braucht es aber Mut. Nämlich den Mut, ehrlich mit sich selbst zu sein. Unangepasste, ungeliebte, unerwartete Gefühle zuzugeben, ist nicht einfach.

Doch genau das ist der Gewinn: Wenn wir uns durch Affirmationen selbst näher kommen, können wir erkennen, wann und wo es Zeit ist, auf den eigenen Weg zurückzukehren.

Affirmationen als Achtsamkeits-Werkzeug.

Dazu nehmen wir einen Satz wie zum Beispiel: „Ich liebe mich“,  „Ich habe verdient, dass es mir gut geht und ich einer schönen Beziehung lebe“, „Ich bin gut so, wie ich bin“.

Spreche diesen Satz mal laut aus. Und frage dich:

Wie geht es mir damit? Spüre ich einen Widerstand? Wenn ja, wie fühlt sich dieser Widerstand an? Wo genau spüre ich ihn? Ist es ein drückendes oder ziehendes oder stechendes Gefühl?

Es geht also nicht darum, die Realität „wegzureden“ oder „wegzudenken“.

Durch den achtsamen Umgang mit Affirmationen kann unser Bewusstsein für unsere innere Realität wachsen.

Vielleicht spüre ich einen alten Schmerz oder Widerstand auf. Und wenn ich einen Moment darin verweile, kann etwas Neues in mir entstehen.

„Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit.
Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.“

(Thich Nhat Hanh)

Diese Verwandlung geschieht nicht unbedingt sofort und für immer, aber doch nach und nach immer mehr.

Übung macht den Meister

Was sich über Jahre und Jahrzehnte gefestigt hat, wird sich nicht in einer Woche auflösen. Genauso, wie du Zeit brauchst, um einen trainierten Körper aufzubauen, brauchst du Geduld bei der Selbstbeeinflussung durch Autosuggestion. Als Richtwert gelten sechs bis acht Wochen täglichen Übens. Bei charakterbildenden Vorsätzen bis zu sechs Monaten.

Wenn du direkt mal eine geführte Affirmation ausprobieren möchtest: Hier findest du die „älteste Affirmation der Welt“:

 

Nicht grübeln, sondern "bejahend fühlen"?

Magst du Achtsamkeit und Meditation etwas vertiefen? Inclusive einer geführten Meditation?

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About the Author

Jan von Wille, leitet zusammen mit seiner Frau Susanne die Akademie für Lebenskunst und Leaderschip. Themen wie Achtsamkeit, moderne Spiritualität und Unternehmertum

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